Sexuelle Unlust bei der Frau
Gründe für den Libidoverlust
Sexuelle Unlust bei der Frau kann viele Ursachen haben und meistens ist es ein Wechselspiel aus mehreren Faktoren. Der Einfachheit halber listen wir hier zunächst einmal die wichtigsten Gründe auf und erläutern sie anschließend im Detail. Wichtig ist jedoch die Begrifflichkeit: Während generell nicht jede® immer Lust auf Sex hat, wird das Thema erst zu einem Problem, wenn die eigene, fehlende Lust als Belastung empfunden wird. Dann spricht man von einer „sexuellen Appetenzstörung“.
Häufige Gründe für die sexuelle Unlust bei der Frau
1. Hormonelle Faktoren
Der Hormonhaushalt spielt natürlich eine wichtige Rolle, wenn die Frau keine Freude mehr an der Sexualität empfindet. Vor allem die wichtigsten Sexualhormone Östrogen und Progesteron befinden sich im fortlaufenden Wechselspiel zueinander. So kann zum Beispiel ein unregelmäßiger Monatszyklus Auswirkungen auf die Lust haben. Auch der Mangel am „männlichen“ Hormon Testosteron, das Frauen natürlich ebenso besitzen, kann dazu führen, dass die Libido nachlässt. Dies ist zum Beispiel in den Wechseljahren der Fall, in denen über einen längeren Zeitraum hinweg – ähnlich wie in der Pubertät — ein hormonelles Ungleichgewicht herrscht. Dann kann zum Libidoverlust auch noch Schmerz beim Sex kommen, der durch eine zunehmend trockene Vagina ausgelöst wird. Laut der Gynäkologin Sheila de Liz ist meist ein Östrogenmangel für dieses Phänomen verantwortlich. Daher sollte Deine Frauenärztin oder Dein Frauenarzt hier die erste Ansprechperson sein.
Naturgemäß steht auch nach der Geburt hormonell erst einmal anderes im Vordergrund als Sex: Das Hormon Prolaktin sorgt für die Milchbildung bei der Frau und hemmt zugleich das sexuelle Verlangen.
In Zeiten, in denen wir jobtechnisch sehr beansprucht sind, sinkt ebenfalls die Lust am Sex. Ein hohes Stresslevel und eine damit verbundene hohe Konzentration an Stresshormonen wirkt sich nicht nur negativ auf unsere Libido aus, sondern reduziert die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden. Wobei wir bei den psychologischen Faktoren angekommen wären.
2. Psychologische Faktoren
Forscherinnen und Forscher am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) haben herausgefunden, dass Frauen und Männer zwischen 18 und 35 Jahren rund fünf Mal pro Monat Sex haben. Ist das nun viel oder wenig? Erwartungshaltungen darüber, wie häufig Sex stattzufinden habe, wie erfüllter Sex aussehe oder welche sexuellen Praktiken angewandt werden, sorgen oftmals für Druck. Gerade Frauen kommen dann ins Grübeln und fragen sich, ob sie „sexuell alles richtig“ machen. Zusätzlich kann die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper noch mehr dazu führen, dass frau verunsichert ist. Unrealistische Schönheitsideale in den sozialen Medien entwerfen ein Bild von Weiblichkeit und Attraktivität, dem die meisten Frauen einfach nicht entsprechen. Und das ist auch gut so!
Auch bei Frauen mit Kinderwunsch bleibt so manches Mal die weibliche Libido auf der Strecke. Wenn der intime Akt nur noch als Mittel zum Zweck angesehen wird und die erwünschte Schwangerschaft zunehmend auf sich warten lässt, belastet dies beide Partner. Schuldzuweisungen, unausgesprochen oder im offenen Streit geäußert, führen zu Belastungen in der Beziehung. Und Beziehungsstress gilt nun einmal als Lustkiller par excellence.
Darüber hinaus können auch sexuelle Störungen und Verhaltensweisen beim männlichen Partner, wie zum Beispiel der vorzeitige Samenerguss, ein Grund für die Unlust bei der Frau sein.
3. Erkrankungen, Medikamente und sexuelle Unlust
Die Pille stellt zwar eine der sichersten Verhütungsmethoden dar, wird aber sehr häufig für den Verlust der Libido bei der Frau verantwortlich gemacht. Die in der Pille enthaltenen Gestagene wirken sich auf den Hormonhaushalt aus und werden als Auslöser des Rückgangs der sexuellen Aktivität angesehen.
Chronische Erkrankungen wie eine Unterfunktion der Schilddrüse, chronische Schmerzen oder eine Krebserkrankung sorgen für eine verminderte Lust. Zudem haben einige Medikamente, wie zum Beispiel Blutdrucksenker oder Antidepressiva, eine verringerte Libido als unerwünschte Nebenwirkung.
Was hilft gegen sexuelle Unlust bei der Frau?
Was für Dich der beste Weg gegen sexuelle Unlust ist, musst Du ganz individuell herausfinden. Helfen kann Dir dabei das Erlernen von Entspannungstechniken oder das Neuentdecken achtsamer und absichtsloser Berührungen. Auch eine größere Akzeptanz Deines eigenen Körpers kann viel ausmachen (Stichwort Body Positivity). Sport und Bewegung sind ein wunderbarer Ausgleich zu unserem stressigen Alltag. Egal, ob sanftes Yoga oder auspowerndes Zumba-Training: Sport hält Dich fit und lässt Dich Deinen Körper besser erfahren. Er ist also der erste Schritt hin zu einem guten und gesunden Körpergefühl.
Ob Deine Hormone dafür verantwortlich sind, dass es im Bett nicht mehr laufen will, kann Deine Gynäkologin oder Dein Gynäkologe herausfinden. Je nach Erkrankung und Leidensdruck ist auch eine Endokrinologin oder ein Endokrinologe zu empfehlen, die oder der den Hormonhaushalt noch genauer untersuchen kann. Auch eine Psycho- oder Sexualtherapie vermag dabei zu helfen, das innere Gleichgewicht wieder herzustellen, wenn die sexuelle Unlust tiefere Gründe hat.
Neben diesen Strategien zum Lustgewinn finden sich in Blogs und Foren natürlich unzählige Tipps für eine aktive Libido, die vom Verzehr von scharfen Gewürzen über Dates im Hotel bis hin zu Sextoys reichen.
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