Der BMI und seine Rolle bei der künstlichen Befruchtung
Der BMI (Body Mass Index) ist ein Maß zur Berechnung des Körpergewichts.
Ein Blick auf die Waage und wir haben Gewissheit: Wieder zwei Kilo mehr! „Ist mein Gewicht noch im Normbereich oder bereits zu hoch?“, das fragen sich viele von uns. Vor allem Frauen mit Kinderwunsch sind verunsichert, ob das Gewicht die Chancen für eine Schwangerschaft beeinflusst. Die Antwort lautet „Ja“. Aber der Reihe nach.
Was besagt der Body Mass Index (BMI)?
Der BMI ist ein Tool der Weltgesundheitsorganisation (WHO), um das individuelle Gewicht zu bestimmen und einzuordnen. Er berechnet sich mit der Formel des Gewichts (in Kilogramm) dividiert durch die Größe (in Metern) zum Quadrat. So lässt sich ablesen, ob Übergewicht, Normgewicht oder Übergewicht herrscht. Wichtig ist hierbei gerade auch der Schweregrad des Übergewichts.
Ein BMI zwischen 18,5 und 24,9 ist also „normal“ und erstrebenswert – gerade auch bei Kinderwunsch. Ab einem BMI von 25 liegt Übergewicht vor. Steigt der BMI über 30, sprechen Mediziner von Adipositas, zu deutsch Fettleibigkeit. Daran leiden viel mehr Menschen, als wir vielleicht annehmen.
Mehr als die Hälfte der Deutschen, nämlich 53 Prozent über 18 Jahren, lagen laut einer Studie im Jahr 2017 mit einem BMI von mindestens 25 außerhalb des Normbereichs. Das Robert-Koch-Institut zählt sogar zwei Drittel der Männer (67%) und die Hälfte der Frauen (53%) für übergewichtig. Adipositas ist damit ein Problem, das nicht nur eine Reihe von chronischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes nach sich zieht, sondern auch Konsequenzen für Paare mit Kinderwunsch hat.
Warum gerade Paare mit Kinderwunsch auf den BMI achten sollten
Das Gewicht kann darüber entscheiden, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für eine Fruchtbarkeit ist. Denn: Über- und Untergewicht kann den Hormonhaushalt beeinflussen, was wiederum Folgen für den weiblichen Zyklus hat. Schätzungen der Amerikanischen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin zufolge sind 12 % der Unfruchtbarkeits-Fälle darauf zurückzuführen, dass die Frau entweder zu wenig oder zu viel wiegt. Das Problem heißt hier: Östrogen. Bei zu hohem Körperfett wird zu viel des Hormons produziert, bei zu wenig Körperfett zu wenig Östrogen. Die Folge: Der Eisprung bleibt aus.
Auch wenn Männer zu viel Fettgewebe (hier besonders Bauchfett) auf die Waage bringen, wird die männliche Potenz empfindlich gestört: Übergewichtige Männer verfügen ebenfalls über einen hohen Östrogenspiegel, was wiederum eine minimierte Spermienzahl nach sich zieht.
BMI und seine Auswirkungen auf die Fruchtbarkeitsbehandlung
Wenn Ihr eine künstliche Befruchtung anstrebt, sollte der BMI ebenfalls im Auge behalten werden. Denn auch hier kann Übergewicht zu Schwierigkeiten führen. Die Amerikanische Gesellschaft für Reproduktionsmedizin schätzt, dass Adipositas auch für eine verringerte Ansprechbarkeit der Eierstöcke auf den Eisprung auslösende Substanzen sowie eine niedrigere Geburtenrate nach IVF verantwortlich ist. Anders ausgedrückt: Ein hoher BMI über 30 unterdrückt die ovarielle Stimulation, erhöht die Östrogenwerte und beeinflusst die Qualität der Einnistung.
Im Gegenzug dazu kann eine frühzeitig erfolgte Gewichtsreduktion vor der IVF dazu führen, mögliche Komplikationen bei der künstlichen Befruchtung zu minimieren.
BMI und seine Auswirkungen auf die Schwangerschaft
Bei starkem Übergewicht über einem BMI von 30 sind die Aussichten auf ein Baby also eher gering. Über- oder Untergewicht wirkt sich jedoch nicht nur negativ auf den Kinderwunsch aus. Vielmehr steht das erhöhte Gewicht ebenfalls in Zusammenhang mit folgenschweren Komplikationen während der Schwangerschaft.
- Adipöse Schwangere sind anfälliger für Schwangerschaftsdiabetes und Bluthochdruck
- Adipöse Schwangere mit einem BMI über 30 haben ein rund 20 % erhöhtes Risiko, im ersten Trimester eine Fehlgeburt zu erleiden
- Das Risiko einer Frühgeburt ist ebenfalls erhöht
- Ist die Mutter adipös, hat das Neugeborene eine höhere Wahrscheinlichkeit für z.B. Herzerkrankungen
Was Du für Deinen BMI tun kannst
Das sind nun keine ermutigenden Fakten. Zudem: Gewicht zu verlieren oder zu gewinnen, kann sehr herausfordernd sein. Im Interesse Deiner Gesundheit und der Deines Babys solltest Du dennoch einen BMI zwischen 18,5 und 24,9 anstreben. Und das am besten, bevor Du schwanger wirst.
Und hier sind die ermutigenden News: Schon ein wenig Gewichtsabnahme kann Deine Gesundheit fördern und Dir somit den Weg zu einer sichereren und gesünderen Schwangerschaft ebnen. Du solltest insbesondere darauf achten, weniger Kalorien zu Dir zu nehmen, zum Beispiel in Form von gesunden Fetten, reichlich Obst und Gemüse. Um langfristig einen BMI im Normbereich zu erzielen, vermeide außerdem Zucker und zuckerhaltige Getränke, Fast Food und Fertigprodukte sowie erhöhten Fleisch- und Wurstkonsum. Bewegung und Ausgleichssport wie Schwimmen, Aqua Gymnastik, Fahrradfahren oder Spazieren schaden ebenfalls nicht.
Auf diese Weise tust Du Deiner Gesundheit langfristig etwas Gutes und legst das Fundament für eine gesunde Mutterschaft.
Über Fertilly
Wir bei Fertilly haben es uns zur Aufgabe gemacht, Paare (homo- und heterosexuell) und Singles auf dem Weg zur Erfüllung ihres Kinderwunsches zu begleiten. Dabei ist es uns wichtig Transparenz im Bereich der Angebote zum Thema Kinderwunsch zu schaffen, Informationen und Wissen zu den Themen Schwangerschaft und Fruchtbarkeit zu vermitteln und Dir und Euch dabei zu helfen, die am besten passende Kinderwunschklinik zu finden. Durch Kooperationen mit erstklassigen Kinderwunschzentren in Deutschland und im Ausland werden Anfragen über Fertilly bevorzugt behandelt. Somit umgehen unsere Patientinnen und Patienten die sonst meist langen Wartezeiten und kommen schneller an ihr Ziel.
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