Social Freezing: Erfolgsstatistiken

Welches ist das ideale Alter, um meine Eizellen einfrieren zu lassen?
Diese Frage stellen sich Frauen im Kontext von Social Freezing häufig. Eine simplifizierte Antwort hierauf wäre, dass dies in jüngeren Jahren grundsätzlich besser ist als in späteren Jahren.
Ganz so einfach ist es allerdings nicht. Denn sowohl die Quantität (“Eizellreserve”), als auch die Qualität der Eizellen entwickeln sich nicht linear zum Alter. Um die Erfolgswahrscheinlichkeiten beim Social Freezing besser zu verstehen, lohnt es, sich noch einmal das Verfahren vor Augen zu führen: Nach einer hormonellen Stimulation der Eierstöcke werden die Eizellen entnommen und anschließend bei minus 196 Grad Celsius eingefroren. Dementsprechend gibt es in diesem Prozess zwei wesentliche Schritte, welche die spätere Erfolgswahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft aus kryokonservierten Eizellen bestimmen: 1. Die Entnahme und 2. Das Einfrieren der Eizellen.
Social Freezing: Wieviele Eizellen sind notwendig?
Werden einer 34-jährigen Frau 20 reife Eizellen entnommen, liegt die Chance auf mind. 1 Lebendgeburt bei 90%.
Einer der wichtigsten statistischen Erfolgsfaktoren ist das Alter der Patientin oder des Patienten bei der Eizellentnahme. Dies liegt daran, dass mit steigendem Alter die Qualität der Eier abnimmt — medizinisch spricht man davon, dass sich die “Euploidie der Zellorganismen” verringert.
Hinzu kommt, dass mit steigendem Alter die natürliche Eizellreserve abnimmt, weshalb mehr Zyklen benötigt werden, um die gleiche Anzahl an Eizellen zu gewinnen. Ein kritisches Alter hinsichtlich der Eizellreserve wird häufig bei rund 35 Jahren gesehen, da ab hier die Rate der Lebendgeburten überproportional abnimmt [1]. Generell wird empfohlen, für Social Freezing mindestens eine Anzahl von 10 — 20 Eizellen zu entnehmen. Laut einer Studie aus dem Jahr 2017 mit 520 ICSI-Zyklen, haben Frauen mit 34, 37 und 42 Jahren bei 20 eingefrorenen Eizellen jeweils eine 90%, 75% und 37% Wahrscheinlichkeit für mindestens eine erfolgreiche Lebendgeburt. Eine 20-jährige Frau hat mit 20 eingefrorenen Eizellen sogar eine Wahrscheinlichkeit von 94% [1].

Die Chance auf 2 Lebendgeburten durch Social Freezing ist mit 34 Jahren noch relativ hoch
Ebenso kann man den Fall betrachten, wenn sich Patientinnen oder Patienten mehrere Geburten auf Grundlage der eingefrorenen Eizellen wünschen. Wenn man wieder von 20 eingefrorenen Eizellen ausgeht, hat eine 34-jährige Frau eine Chance von 66% für mindestens 2 Lebendgeburten. Für eine 42-jährige Frau hingegen liegt die Wahrscheinlichkeit nur noch bei 7% [1].
Wenn mindestens 3 Lebendgeburten erzielt werden sollen, nimmt die Wahrscheinlichkeit der 34-jährigen Frau auf 38% ab; die Wahrscheinlichkeit der 42-jährigen liegt bei ca. 1% [1].
Insgesamt lässt sich also ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Alter bei der Entnahme der Eizellen und der Erfolgswahrscheinlichkeit einer späteren Schwangerschaft aus Social Freezing nachweisen. Dabei ist selbstverständlich anzumerken, dass es sich hier um statistische Mittelwerte handelt, die in der Praxis von Person zu Person individuell variieren. Ebenso gibt es unabhängig vom Alter beim Social Freezing keine Erfolgsgarantie auf eine spätere Schwangerschaft.

Social Freezing: Methoden des Einfrierens
Mit Vitrifikation eingefrorene Eizellen überleben zu ca. 92%
Weitere Unterschiede in den Erfolgsraten gibt es ebenfalls aufgrund der Methode des Einfrierens der Eizellen. Hier unterscheidet man das sogenannte “Slow Freezing” und die Vitrifikation. Die beiden Methoden entscheiden sich primär in der Geschwindigkeit, mit der die Eizellen eingefroren werden.
Beim Slow Freezing werden die entnommenen Eizellen über einen längeren Zeitraum hinweg um ca. 2 — 3 Grad Celsius pro Minute abgekühlt, bis sie die benötigten minus 196 Grad Celsius erreichen. Diese niedrige Endtemperatur ist nötig, um die biologischen Prozesse in den Eizellen zu stoppen und eine lange Lagerung ohne Qualitätsverlust möglich zu machen.
Bei der Vitrifikation (auch “Flash Freezing” genannt), werden die Eizellen in flüssigen Stickstoff getaucht, was ein Einfrieren innerhalb von Minuten erlaubt. Für das Einfrieren von Eizellen ist die Geschwindigkeit ein entscheidender Erfolgsfaktor: Eizellen bestehen zu einem großen Teil aus Wasser, weshalb es wichtig ist, beim Einfrieren eine Kristallisierung der Flüssigkeit zu verhindern. Entsprechend ist die Vitrifikation die eindeutig erfolgversprechendere Methode, weshalb sie sich in den vergangenen Jahren auch weitestgehend durchgesetzt hat [2].
Zusammenfassend sind somit das Alter der Frau, welches idealerweise unter 35 Jahren liegt, in Kombination mit der Methode des Einfrierens (Vitrifikation) entscheidende Faktoren, um die Erfolgswahrscheinlichkeit einer späteren Schwangerschaft durch Social Freezing zu erhöhen.
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Quellen:
1. Goldman RH, e. (2017): Predicting the likelihood ofl ive birth for elective oocyte cryopreservation: a counseling tool for physicians and patients. — PubMed — NCBI. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28166330
2. Cobo, A., García-Velasco, J., Coello, A., Domingo, J.,Pellicer, A., & Remohí, J. (2016): Oocyte vitrification as an efficient option for elective fertility preservation. — PubMed — NCBI. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26688429