Pu­blished: 26. Au­gust 2022 | Up­dated: 19. De­cember 2023 Author: An­drea Helten | Re­viewed by Chris­toph Müller-Gun­trum

Mein Weg zum Kind trotz En­do­me­tiose — In­ter­view mit Gina

Gina-Marie kennen ei­nige von euch unter ihrem In­sta­gram-Namen gina.tegt. Die sym­pa­thi­sche junge Frau schreibt seit Ende 2020 über ihr Leben mit En­do­me­triose und ihren Kin­der­wunsch. Dieser ist nun in Er­fül­lung ge­gangen. Wie Gina ihre Er­kran­kung bisher er­lebt hat, was ihre kleine Tochter für sie be­deutet und welche Tipps sie an­deren Frauen mit En­do­me­triose gibt – all das lest ihr in diesem be­rüh­rend ehr­li­chen In­ter­view.

Liebe Gina, bitte stell dich kurz vor!

“Ich bin Gina, 24 Jahre alt und komme aus der Nähe von Bie­le­feld. Letztes Jahr im Sep­tember habe ich meinen Mann ge­hei­ratet. Wir wohnen zu­sammen mit un­serer Tochter und un­serem Hund. Ich bin auf In­sta­gram aktiv, heiße dort gina.tegt und teile vieles aus meinem Leben. Erst ging es auf meinem Kanal haupt­säch­lich um das Leben mit En­do­me­triose, jetzt ak­tuell geht es viel über das Leben mit un­serer Tochter.”

Du hast trotz En­do­me­triose eine Tochter be­kommen. Herz­li­chen Glück­wunsch! Der Weg zum Kind war si­cher nicht ein­fach für dich …

“So ist es! Im Ja­nuar 2019 bekam ich die Dia­gnose En­do­me­triose, aber erst 1,5 Jahre später rea­li­sierte ich auch, was diese be­deutet.
Ich hatte schon immer ex­trem starke Un­ter­leibs­schmerzen wäh­rend meiner Pe­riode. Ohne Ibu­profen ging gar nichts und ei­gent­lich musste ich jedes Mal die Ta­ges­dosis über­schreiten. Ich musste mich des Öf­teren vor Schmerzen über­geben, auch bin ich in Ohn­macht ge­fallen. Re­gel­mä­ßiges Fehlen in der Schule war eben­falls „normal“. Mein da­ma­liger Frau­en­arzt sagte al­ler­dings, dass Schmerzen wäh­rend der Pe­riode normal seien und dass jede Frau diese Schmerzen habe. Gegen Ende 2018 wurde meine Mutter bei meinem Arzt deut­li­cher (sie hatte be­reits etwas über En­do­me­triose ge­hört) und be­stand auf eine Über­wei­sung zur Bauch­spie­ge­lung. Diese bekam ich An­fang Ja­nuar 2019 und damit auch die Dia­gnose, dass ich an En­do­me­triose leide. Bis zu meiner Schwan­ger­schaft hatte ich Sym­ptome wie zy­klus­un­ab­hän­gige Un­ter­leib­schmerzen, dau­er­hafte Darm­pro­bleme und litt am End­obelly-sowie dem Fa­tique-Syn­drom.”

War dir mit der Dia­gnose klar, dass es wo­mög­lich schwierig sein würde, ein ei­genes Kind zu be­kommen?

“Ich habe immer schon einen Kin­der­wunsch ge­habt. Mit der Dia­gnose war mir aber erstmal gar nichts klar, da ich die Dia­gnose quasi „ge­hört und ver­drängt“ habe. Erst 1,5 Jahre später habe ich mich mit der Krank­heit aus­ein­an­der­ge­setzt und er­fahren, was das alles für mich be­deutet. In den 1,5 Jahren habe ich eine Pille im Lang­zeit­zy­klus ge­nommen und hatte erstmal keine schlimmen Be­schwerden, des­halb war das Thema für mich nach der Ope­ra­tion erst einmal ab­ge­hakt. Ich brauche immer eine ge­wisse Zeit, um mich dann mit so etwas Großem und Be­deut­samen aus­ein­an­der­zu­setzen.”

Was sind deine ersten Ge­danken zu deiner Tochter?

“Leoni wurde An­fang Ja­nuar 2022 ge­boren. Sie ist für uns das größte Wunder, das je ent­stehen konnte. Sie ist so wun­der­voll und ich liebe ein­fach alles an ihr. Ihr strah­lendes La­chen, ihre Ent­wick­lung, die man so schön be­ob­achten kann, ihre fröh­liche Art, ihre Ent­spannt­heit. Sie ist ein­fach so ein glück­li­ches Baby. Umso dank­barer bin ich für sie.”

In­wie­fern ist dein Kind ein Wunder?

“Sie hat den Weg so früh zu uns ge­funden, zu einem Zeit­punkt, an dem wir noch gar nicht damit ge­rechnet hatten. Die Wahr­schein­lich­keit, dass ich auf na­tür­li­chem Weg schwanger werde, war laut der Ärzte nicht allzu hoch und genau des­halb ist sie für uns unser größtes Wunder.”

Gina - Fertilly

Wie hat sich deine ei­gene Kin­der­wunschreise ent­wi­ckelt?

“Ich habe im De­zember 2020 die Pille ab­ge­setzt und erst einmal nichts weiter ein­ge­nommen. Unser Motto war: „Die ge­ringe Chance, die wir haben, auf na­tür­liche Weise ein Kind zu be­kommen, lassen wir uns nicht nehmen!“ Da ich aber ab­solut nicht damit ge­rechnet habe, be­reits we­nige Mo­nate später schwanger zu sein, war ich nach dem po­si­tiven Er­gebnis wirk­lich total über­rascht. Ich habe di­rekt einen zweiten Test ge­macht, da­nach noch einen mit Wo­chen­be­stim­mung und es stand tat­säch­lich „Woche 3+“ darauf.

Wirk­lich rea­li­sieren und freuen konnte ich mich al­ler­dings erst einen Tag später, als mir der Frau­en­arzt die Schwan­ger­schaft be­stä­tigte und mir das schla­gende Herz zeigte. Ab diesem Zeit­punkt war die Freude wirk­lich riesig und un­be­schreib­lich!

Die Schwan­ger­schaft star­tete mit Übel­keit bis zur 18. Woche und en­dete mit Was­ser­ein­la­ge­rungen, die nicht mehr er­träg­lich waren. Aber zu keinem Zeit­punkt habe ich ge­jam­mert oder mich über ir­gend­etwas stark auf­ge­regt, denn dieses Wunder wollte ich ein­fach ge­nießen und habe auch die „doofen“ Dinge hin­ge­nommen. Am Ende nahmen die Schmerzen durch die Was­ser­ein­la­ge­rungen stark zu und ich war dann doch froh, als ich mein kleines Wunder in den Armen halten konnte. Die Ge­burt war schnell und für mich un­kom­pli­ziert, so­dass ich sie auch we­nige Tage später ver­ar­beitet hatte und di­rekt sagte, ein zweites Kind wäre kein Pro­blem, haha.”

Wie sind deine Be­schwerden heute?

“Bis­lang sind noch keine Be­schwerden auf­ge­treten. Ich ge­nieße die Ruhe und die schmerz­freie Zeit wirk­lich sehr und hoffe, dass sie noch lange an­hält.”

Du bist ja auf In­sta­gram un­ter­wegs in Sa­chen Auf­klä­rung und En­do­me­triose. Was ist dir wichtig?

“Wenn meine Be­schwerden wieder kommen sollten, wird es auf meiner Seite wieder mehr um En­do­me­triose gehen. Ak­tuell ge­nieße ich noch etwas die schmerz­freie Zeit und dass ich mich nicht dau­er­haft mit dem Thema aus­ein­an­der­setzen muss, so­dass ich viele Ein­drücke in das Leben mit meiner Tochter gebe. Ich lege viel Wert auf Ehr­lich­keit und ge­nauso be­handle ich auch die Themen, die ich an­spreche. Ebenso zeige ich die echten Ein­drücke, ohne etwas schön­zu­reden. Be­son­ders wichtig und schön finde ich immer den Aus­tausch mit meiner Com­mu­nity, denn man ist mit keinem Thema al­lein und der Aus­tausch half mir in der Ver­gan­gen­heit immer un­ge­mein.”

Hast du gute Tipps für alle, die an En­do­me­triose leiden? Die einen Kin­der­wunsch haben? Was hilft, was un­ter­stützt?

“Meine Tipps wären: Macht das, was euch guttut und was ihr für richtig emp­findet. Was Person A hilft, muss nicht au­to­ma­tisch auch Person B helfen.

Und lasst euch von nie­mandem in ir­gend­etwas hin­ein­reden. Euer Weg ist euer ei­gener, keiner sollte ihn be­ur­teilen oder euch hin­ein­reden.”

Hast du je­mals über So­cial Free­zing nach­ge­dacht?

“Tat­säch­lich hatte ich mich be­reits mit dem Thema aus­ein­an­der­ge­setzt, al­ler­dings wollte ich schon immer früh Mutter werden. Wir wollten un­seren Wunsch zeitnah um­setzen und es gab keinen Grund, wes­halb wir un­seren Kin­der­wunsch erst später rea­li­sieren sollten.

Wer weiß, ob ich die Ei­zellen ir­gend­wann ein­ge­froren hätte, wäre ich nicht so schnell schwanger ge­worden. Aber erstmal setze ich mich nicht weiter mit dem Thema aus­ein­ander. Viel­leicht findet ein zweites Wunder ja ge­nauso schnell den Weg zu uns.”

Über Gina:

“Gina stu­diert so­ziale Ar­beit. Kurz vor dem Ende des Stu­diums hielt sie den po­si­tiven Schwan­ger­schafts­test in der Hand . Daher hat sie ihre Ba­che­lor­ar­beit auf die Zeit nach der El­tern­zeit ver­legt. Am liebsten ver­bringe Gina Zeit mit ihrem Hund draußen und mit der Fa­milie und Freunden. Er­fahre mehr über Gina auf In­sta­gram.”

Wie wir helfen

Über Fer­tilly

Wir bei Fer­tilly haben es uns zur Auf­gabe ge­macht, Paare (homo- und he­te­ro­se­xuell) und Sin­gles auf dem Weg zur Er­fül­lung ihres Kin­der­wun­sches zu be­gleiten. Dabei ist es uns wichtig Trans­pa­renz im Be­reich der An­ge­bote zum Thema Kin­der­wunsch zu schaffen, In­for­ma­tionen und Wissen zu den Themen Schwan­ger­schaft und Frucht­bar­keit zu ver­mit­teln und Dir und Euch dabei zu helfen, die am besten pas­sende Kin­der­wunsch­klinik zu finden. Durch Ko­ope­ra­tionen mit erst­klas­sigen Kin­der­wunsch­zen­tren in Deutsch­land und im Aus­land werden An­fragen über Fer­tilly be­vor­zugt be­han­delt. Somit um­gehen un­sere Pa­ti­en­tinnen und Pa­ti­enten die sonst meist langen War­te­zeiten und kommen schneller an ihr Ziel.

Du möch­test Dich weiter über Kin­der­wunsch­zen­tren, Er­folgs­raten und Preise in­for­mieren, melde Dich gerne über diesen Fra­ge­bogen bei uns. Wir be­raten Dich kos­tenlos und un­ver­bind­lich.

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