Die Fehlgeburt
Die Fehlgeburt
Über das sensible Thema Fehlgeburten wird weltweit und auch in unserer Gesellschaft leider noch nicht genügend gesprochen. Das oftmalige Verheimlichen im Freundeskreis und der Öffentlichkeit scheint, bezüglich des gesellschaftlichen emotionalen Drucks auf ungewollt Kinderlose, meistens der bessere Weg zu sein, um mit diesem Schicksal umzugehen. Dabei sind Fehlgeburten keine Seltenheit, betroffene Frauen sind mit ihrem Schicksal nicht alleine. Weltweit gesehen führt eine von sieben Schwangerschaften zu einer Totgeburt. Jährlich erleiden Frauen weltweit 23 Millionen Fehlgeburten. Die Dunkelziffer ist hierbei möglicherweise noch deutlich höher.
Prominente Frauen wie Beyoncé, Mariah Carey, Michelle Obama und Meghan Markle machten ihre Fehlgeburt publik, um über das Thema zu sprechen und es zu enttabuisieren.
Im folgenden haben wir die wichtigsten Punkte über die Risiken und den Umgang mit einer Fehlgeburt für Dich zusammengefasst.
Der Umgang mit einer Fehlgeburt
Meghan Markle schilderte der New York Times ihre Erfahrungen mit der Fehlgeburt. Frei übersetzt sage sie: “Der Verlust eines Kindes bedeutet einen fast unerträglichen Schmerz, den viele erleben, über den aber nur wenige sprechen.”
So wie jeder Mensch unterschiedlich ist, verarbeitet auch jede Frau eine Fehlgeburt anders. Für viele ist der Verlust des Kindes ein traumatisches Ereignis, das sie entweder nicht wahrhaben wollen, oder sie tief emotional runterzieht. Oft wird der Gedanke daran verdrängt. Diese psychologische Belastung kann zu einer Depression führen.
Einige Frauen berichten von Scham, Selbstzweifeln und dem Gefühl “nicht richtig zu funktionieren”. Sie suchen die Gründe für die Fehlgeburt bei sich selbst und hinterfragen alle ihre Handlungen der letzten Wochen, ob sie nicht etwas anderes essen oder weniger Sport hätten machen sollen. Andersherum werfen sich auch einige Frauen vor, die eine weniger starke emotionale Belastung erfahren, nicht genug zu trauern.
Es gibt nicht den einen empfehlenswerten Weg, mit dem Geschehen umzugehen. Und auch nicht jede Frau muss durch bestimmte in Lehrbüchern definierte Phasen der Trauer gehen. Dennoch gibt es einige Verhaltensweisen, die Dir, wenn Du möchtest, helfen können, den Verlust zu überstehen. Zum Beispiel ist es ratsam den eigenen Schmerzen und der Trauer Raum zu lassen und diese auszuleben und insbesondere mit vertrauten Personen darüber zu sprechen.
Es gibt mehrere Plattformen für Frauen, die eine Fehlgeburt durchlitten. Sich dort mit Frauen mit ähnlichen Erfahrungen auszutauschen, kann helfen, sich mit der Trauer auseinander zu setzen und den Verlust zu verarbeiten. Vielleicht hilft es Dir gerade, mit fremden Menschen darüber zu sprechen. Hier sind nur zwei Beispiele der zahlreichen Plattformen und Blogartikel zum Thema Fehlgeburten:
Das Risiko einer Fehlgeburt
Leider werden Fehlgeburten in unserer Gesellschaft noch immer als Tabuthema gehandhabt. Aus diesem Grund ist vielen Paaren und Single-Frauen mit Kinderwunsch das hohe Risiko einer Fehlgeburt gar nicht bewusst. Es kommt tatsächlich bei nahezu 20 Prozent der klinischen Schwangerschaften zu einer Fehlgeburt. Diese Statistik lässt allerdings die Aborte in den ersten Schwangerschaftswochen außen vor. Denn eine Fehlgeburt in der Frühschwangerschaft bleibt häufig unbemerkt. [1]
Wann ist das Risiko einer Fehlgeburt am höchsten?
Das Risiko einer Fehlgeburt nimmt im Schwangerschaftsverlauf immer weiter ab. Die ersten vier Wochen gelten als die kritische Phase der Schwangerschaft. In dieser Zeitspanne besteht die Wahrscheinlichkeit von 30 Prozent, die befruchtete Eizelle zu verlieren.
Ab der 13. Schwangerschaftswoche hast Du die größte Hürde geschafft und kannst durchatmen: 80 Prozent der Aborte sind bis zu diesem Zeitpunkt bereits geschehen. Man spricht in diesem Fall vom Frühabort. Viele werdende Eltern entscheiden sich dafür, bis zum Ende dieser Phase zu warten, bevor sie Familien und Freunden die glückliche Nachricht der Schwangerschaft mitteilen.
Untersuchungen zufolge erleiden 43% der Frauen im ersten Trimester einen Abort. [2] In den folgenden Wochen sinkt die Wahrscheinlichkeit eines Abgangs stark und ab der 17. Schwangerschaftswoche erleiden nur noch 2%-3% der Frauen eine Fehlgeburt.
Mit dem fortschreitenden Alter nimmt die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt zu. Während das Risiko einer Fehlgeburt für Frauen bis 25 Jahren bei 9%-17% liegt, haben Schwangere ab 35 Jahren ein Risiko von 23%-24%. [1]
Ursachen – Was löst eine Fehlgeburt aus?
Eine Fehlgeburt kann verschiedenste Auslöser haben. Es ist beispielsweise möglich, dass der Abgang durch einen Sturz verursacht wird oder durch eine strenge Diät, sowie häufigen Kaffee‑, Nikotin- oder Alkoholkonsum oder starken psychischen Stress [3]
Weitere Ursachen, die durch eine Blutprobenuntersuchung oder durch ein Ultraschallbild unter Umständen identifiziert werden können, können sein:
- Hormonelle Auslöser
In der Schwangerschaft spielt der Hormonhaushalt eine entscheidende Rolle. Störungen, wie das PCO-Syndrom, eine gehemmte Gelbkörperphase und Probleme mit der Schilddrüse oder der Eizellreifung, können dazu führen, dass der Körper die Schwangerschaft nicht zu Ende führen kann. [3] - Genetische Ursachen
In vielen Fällen sind Fehlverteilungen von Chromosomen oder nicht funktionsfähige Gene verantwortlich für den Abort. Stuft der Körper den Embryo als nicht stark genug ein, um sich zu entwickeln, möchte sich der Organismus selbst schützen und beendet die Schwangerschaft in einem frühen Stadium. [3] - Anatomische Faktoren
Bei manchen Frauen ist der Abgang auf anatomische Ursachen zurückzuführen. Durch angeborene Besonderheiten oder Operationen kann die Funktionsfähigkeit der Gebärmutter eingeschränkt sein. [3] - Immunologische Gründe
Es ist möglich, dass das Immunsystem der Frau das körpereigene Gewebe als potenzielle Gefahrenquelle sieht. Auch die Gewebeeigenschaften, die vom Vater auf die Eizelle übertragen werden, können vom Abwehrsystem der Schwangeren abgestoßen werden. [3] - Blutgerinnungsstörungen (Thrombophilie)
Der Begriff „Faktor-V-Leiden-Mutation“ bezeichnet eine Gerinnungsstörung und ist ebenfalls unter dem Namen Thrombophilie bekannt. Eine solche Erkrankung führt oftmals zu Gefäßverschlüssen, wodurch sogenannte Mikrothromben in der Plazenta entstehen können. Infolgedessen kann sich der Embryo nicht einnisten oder dem Körper ist eine gute Versorgung des Embryos nicht möglich. [3] - Infektionen
Infektionen in der frühen Schwangerschaft können ebenfalls mit einer Fehlgeburt in Verbindung gebracht werden. Vor allem Bakteriengifte und Fieberschübe können vorzeitige Kontraktionen auslösen. [3] - Idiopathisch
Das bedeutet, dass manchmal leider keine körperlichen Ursachen für die Fehlgeburt festgestellt werden können.
Wie bemerkt man eine Fehlgeburt?
Der Körper sendet im Ernstfall deutliche Signale aus. Folgende Symptome können eine Fehlgeburt anzeigen:
• Krämpfe und Schmerzen im Unterleib
• Vaginale Blutungen
• Das Ausscheiden von Klumpen und Flüssigkeit
Manche Frauen, die eine Fehlgeburt erleiden, sprechen auch von einer „Vorahnung“, also dem Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Suche Deinen Arzt oder Deine Ärztin auf, wenn Du Dir nicht sicher bist, ob alles in Ordnung ist.
Nach einer Fehlgeburt wieder schwanger werden
Die Wahrscheinlichkeit, nach einer Fehlgeburt wieder schwanger zu werden, ist sehr hoch, da Frauen nach einem Abort eine erhöhte Fruchtbarkeit aufweisen. Selbstverständlich sind die Empfängnis und die Geburt eines gesunden Kindes weiterhin abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Alter, der Lebensweise, der Ernährung oder dem Gesundheitszustand.
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