Hitzewallungen ohne Wechseljahre
Warum Hitzewallungen in den Wechseljahren?
Es beginnt meist am Kopf: Ohne Vorwarnung brandet eine innere Wärme auf. Sie verteilt sich über Hals und Nacken weiter in den Körper hinein. Das Gesicht errötet, der Schweiß bricht aus, der Herzschlag ist erhöht. Peinlich wird es, wenn Dich die Hitzewelle mitten im Meeting erwischt. Unangenehm ist es auch, wenn Du mitten in der Nacht schweißgebadet erwachst. Nach ein paar Minuten kann der ganze Spuk wieder vorbei sein. Dann stellt sich womöglich ein Frösteln ein.
Hitzewallungen und Schweißausbrüche sind – so hat es die bekannte Gynäkologin Dr. Sheila de Liz in ihrem Buch „Woman on Fire“ treffend ausgedrückt – das „Signature Symptom“ der Wechseljahre. Denn Hitzewallungen sind keine Seltenheit: Etwa 85% der Frauen in den Wechseljahren erleben solche Schweißausbrüche ein Jahr lang. Andere leiden gar jahrelang an den intensiven Wärmewellen, die mehrmals am Tag wiederkehren und damit die Lebensqualität langfristig stark beeinträchtigen können. So sind gerade bei häufigen, nächtlichen Hitzewallungen Schlafstörungen die Folge, die wiederum am Tag Müdigkeit, Abgeschlagenheit und eine reduzierte Leistungsfähigkeit nach sich ziehen.
Hitzewallungen sind keine Erkrankung, sondern eine Begleiterscheinung der hormonellen Umstellungen, die Frauen um die 50 erleben. Schon bevor die Menstruation unregelmäßiger wird – und damit lange vor dem Eintritt in die eigentliche Menopause – können Hitzewallungen auftreten. Daher sind sie schon bei Frauen um die 40 keine Seltenheit.
Was passiert bei den Hitzewallungen in den Wechseljahren?
In den Wechseljahren sinken die Hormone Östrogen und Progesteron ab. Dadurch erfolgt eine Reihe an hormonellen Umstellungen, so auch die Temperaturregulation des Körpers. Denn: Östrogen ist wichtig für die Wärmeregulation im Gehirn. Forscher vermuten, dass Hitzewallungen durch die Nähe des Areals im Gehirn zur Hypophyse entstehen. Die Hypophyse – oder Hirnanhangdrüse – ist eine Schaltstelle, an der Hormone produziert und ihr Freisetzen reguliert wird. Sicher ist, dass bei geringem Östrogenwert das Nervensystem für geweitete Hautgefäße sorgt, die wiederum eine stärkere Durchblutung nach sich ziehen. Die Folge: Die Haut errötet, die Wärmeempfindung nimmt zu.
Hitzewallungen schon vor den Wechseljahren
Tatsächlich kommen Hitzewallungen bereits bei jungen Frauen vor. Denn auch hier sinkt der Östrogenspiegel – nämlich einmal im weiblichen Zyklus. Kurz vor der Periode ist dieser Spiegel auf dem Tiefpunkt und dies kann sich mit Schweißausbrüchen bemerkbar machen. Dies ist kein Grund zur Beunruhigung.
Aber nicht nur die Wechseljahre mit ihren beträchtlichen hormonellen Schwankungen können der Auslöser von Hitzewallungen sein. Es gibt noch eine ganze Reihe an Faktoren, die unsere innere Wärmeregulation beeinflussen und die sich auch bei ganz jungen Frauen einstellen können.
Dazu gehören:
- PMS: Das Prämenstruelle Syndrom wird mit einer ganzen Reihe von Beschwerden begleitet, die ebenfalls hormonell begründet sind. Hierzu gehören neben Stimmungsschwankungen, Bauchkrämpfen und Ziehen in den Brüsten auch mögliche Hitzewallungen
- Schwangerschaft: Vor allem im ersten und zweiten Trimester der Schwangerschaft erleben viele Frauen eine gesteigerte Wärme. Der Stoffwechsel läuft auf Hochtouren, die Blutzufuhr ist erhöht. Dadurch erleben Schwangere nicht nur, dass plötzlich ihre kalten Hände und Füße Vergangenheit sind. Auch zu Hitzewallungen und Schweißausbrüchen kann es kommen.
- Stress, Panikattacken und Depressionen: Psychische Belastungen haben ebenfalls Auswirkungen auf unsere Wärmeregulation. In stressigen Situationen und gerade auch bei Panikattacken werden die Hormone Adrenalin und Kortisol vermehrt ausgeschüttet, um den Körper auf eine passende Kampf- oder Fluchtreaktion vorzubereiten. Schweißausbrüche, aber auch Kälteschauer, sind möglich. Dies gilt ebenfalls für Depressionen.
- Krankheiten: Hitzewallungen können auch auf Krankheiten hinweisen. Eine Schilddrüsenüberfunktion kann Hitzeschübe mit sich bringen, ebenso eine Unterzuckerung im Rahmen einer Diabetes-Erkrankung. Auch eine allergische Reaktion auf ein Allergen kann dafür sorgen, dass ein Hitzegefühl entsteht. Darüber hinaus können anhaltende rote Flecken im Gesicht und Hitzewallungen auch auf eine Tumorerkrankung hinweisen, die sich aus hormonproduzierenden Zellen entwickelt.
- Medikamente: Frauen, die aufgrund ihres Brustkrebses mit einer Antihormontherapie behandelt werden müssen, erleben Hitzewallungen als Nebenwirkung der Medikamente. Das gilt auch für Männer mit Prostatakrebs.
- Übergewicht: Bei einem erhöhten Body-Mass-Index (BMI) und vorliegender Adipositas kommt es ebenfalls häufig zu Schweißausbrüchen.
- Essen und Trinken: Ein erhöhter Kaffee- oder Alkoholkonsum und scharf gewürzte Speisen lassen uns ebenfalls schwitzen.
Wie wir sehen, können also auch Männer unter Hitzewallungen leiden.
Menopause mit 30?
Was tun, wenn keine der Gründe für häufige Hitzewallungen bei Dir in Betracht kommt und Du erst 30 Jahre alt bist? Dann sollte Dein erster Schritt der Gang zum Gynäkologen oder Endokrinologen sein. Dieser kann feststellen, ob die Hitzeschübe in jungen Jahren Folge einer hormonellen Störung sind. Ebenfalls kann mittels Hormon-Bestimmung ermittelt werden, wie weit die Wechseljahre schon vorangeschritten beziehungsweise ob noch fruchtbare Eizellen vorhanden sind. Und ja, es kommt vor, dass Frauen schon verfrüht in die Menopause eintreten. Auch wenn durch die Hormon-Tests nicht exakt bestimmt werden kann, wieviel Zeit noch bleibt, um sich den Kinderwunsch zu erfüllen: Oftmals ist die Diagnose ein Schock für Frauen. Bei frühzeitigem Fruchtbarkeitsverlust ist eine Eizellspende häufig eine Möglichkeit, doch noch zum Wunschbaby zu kommen.
Was Du gegen Hitzewallungen machen kannst
Natürlich solltest Du bei Hitzewallungen infolge ernsthafter Erkrankungen einen Arzt Deines Vertrauens aufsuchen. Wenn die Hitzewallungen die Folge von Panikattacken oder Depressionen sind, ist ein Psychologe Dein erster Ansprechpartner. Generell helfen Sport und Bewegung sowie das Erlernen von entspannenden Techniken wie Yoga, Qi Gong oder die Progressive Muskelentspannung dabei, für eine Balance der Hormone zu sorgen. Das gilt auch dann, wenn die gesteigerte Hitze eine Folge von Übergewicht ist.
Auch die Ernährung kann einen Ausgleich in unserem Hormonhaushalt schaffen. Greifst Du statt zu Chips, Cola und Pommes zu Gemüse wie Grünkohl, Kürbis, Karotten, aber auch Lachs oder Huhn, wird es Dir Dein Körper danken.
Sogenannte Phytoöstrogene, also pflanzliche Östrogene, stehen ebenfalls im Fokus, wenn es um die Regulierung unseres Hormonhaushalts geht. Hier sind besonders die Isoflavone in den Fokus gerückt, die naturgemäß in Sojaprodukten stecken. Während der Handel mit Nahrungsergänzungsmitteln boomt, die hochdosierte, isolierte Isoflavone und Rotklee enthalten und auch einige Studien deren Wirksamkeit belegen, rät die Verbraucherzentrale von derartigen Produkten ab. Der Grund: Es gibt keine ausreichend gesicherten Hinweise, dass isolierte Isoflavone bei typischen Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen wirken. Unbedenklich dagegen ist die Einnahme von pflanzlichen Präparaten wie Mönchspfeffer.
Schweißausbrüche und Hitzewallungen kannst Du auch ganz natürlich lindern, indem Du regelmäßig Wechselduschen praktizierst oder Deine Kleidung in Lagen trägst. So bist Du auf die nächste Hitzewelle gut vorbereitet.
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