Geschlechtskrankheiten und Kinderwunsch: HIV und HPV
HIV
HIV ist die Abkürzung für Humanes Immundefizienz-Virus. Wohl bei keiner anderen Krankheit wurden in den vergangenen Jahrzehnten so immense Fortschritte in Forschung und Therapie verzeichnet wie hier. Heutzutage unterstützt die HIV-Therapie Betroffene darin, ein gutes und langes Leben zu führen. Trotz aller Fortschritte treffen sie dennoch in der Gesellschaft häufig auf Ablehnung und Stigmatisierung. Die mangelnde Unterscheidung von HIV und AIDS und das nur rudimentäre Wissen um Ansteckungsmöglichkeiten verstärkt die Vorurteile noch, mit denen HIV-Infizierte zu kämpfen haben.
Dabei ist HIV nur schwer übertragbar. Die Viren gelangen lediglich beim Sexualverkehr, beim Drogenkonsum über gemeinsam benutzte Spritzen oder bei der Geburt in andere Körper. Sobald der erkrankte Partner oder die HIV-infizierte, gebärende Mutter Medikamente gegen HIV nimmt, werden keine Viren übertragen. Dann ist HIV beim Sex nicht ansteckend.
Was macht HIV?
HIV schädigt die körpereigenen Abwehrkräfte. Das Virus setzt die sogenannten T‑Helferzellen, die für das Immunsystem so wichtig sind, außer Gefecht. Dadurch werden auch eindringenden Krankheitserregern wie Bakterien Tür und Tor geöffnet. HIV äußert sich am Anfang einer Infektion unspezifisch, das heißt mit typischen Erkältungs- oder Grippe-Symptomen, Durchfall oder Hautausschlag. Es gibt auch symptomfreie Verläufe, bei denen der HIV positive Mensch keine Anzeichen einer Infektion verspürt. Sicherheit, ob eine Erkrankung vorliegt, gibt nur ein HIV-Test. Ist der Test positiv, gilt: Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto besser. Eine HIV-Behandlung unterdrückt die Virenbildung und kann selbst dann den Krankheitsverlauf stoppen, wenn das Immunsystem bereits Schaden genommen hat. Unbehandelt führt HIV nach Jahren zu Aids, das oftmals mit schweren Lungenentzündungen einhergeht und im Verlauf tödlich ist. In Deutschland erkranken jährlich mehr als 1000 Menschen an Aids. Wird HIV nicht behandelt, erhöht dies das Risiko für andere, bakterielle Geschlechtskrankheiten wie Syphilis, Chlamydien oder Gonorrhö.
HIV und Kinderwunsch
Menschen mit HIV können auf natürlichem Wege Eltern werden. Es gibt keine Hinweise dafür, dass unter medikamentöser HIV-Therapie Fehlbildungen wahrscheinlicher sind.
Wenn die HIV-positive Mutter in antiretroviraler Therapie ist, kann so die Übertragung von HIV auf das Baby allgemein verhindert werden. Wichtig ist, dass neben der regelmäßigen Medikamenteneinnahme auch die engmaschigen Untersuchungstermine beim HIV-Spezialisten und Gynäkologen wahrgenommen werden. Gegen Ende der Schwangerschaft entscheidet die Viruslast im Blut der positiven Mutter darüber, ob ein Kaiserschnitt nötig ist oder das Baby auf natürlichem Wege zur Welt kommen kann. Ist die Viruslast niedrig, kann die Mutter nach der Geburt sogar ihr Baby stillen.
HIV und Künstliche Befruchtung
Auch eine Kinderwunschbehandlung ist für HIV-Positive möglich. 2010 wurde in Deutschland beschlossen, dass die Gesetzlichen Krankenkassen Leistungen zu Maßnahmen der assistierten Reproduktion übernehmen, wenn ein oder beide Partner HIV-positiv sind.
Bevor eine Künstliche Befruchtung wie IVF stattfindet, muss zeitnah ein HIV-Test gemacht werden. Sollte einer der Partner HIV-positiv sein, ist das nicht das Ende des Kinderwunsches. Wichtig auch hier für eine Behandlung: Die antiretrovirale Therapie des Erkrankten (mindestens sechs Monate), eine Viruslast unter der Nachweisgrenze und keine weitere bestehende Infektion durch z.B. Syphilis.
Ist der Mann erkrankt, kann durch ein sogenanntes „Sperm Washing“ das Virus aus dem Sperma eliminiert werden. Das so aufbereitete Sperma wird auf seine Viruslast hin untersucht, bevor es anschließend für eine Künstliche Befruchtung genutzt wird.
Ist die Frau HIV-positiv, kann unter bestimmten Voraussetzungen (bei voll funktionsfähigem Immunsystem) die ICSI-Behandlung das Mittel der Wahl sein.
Die ICSI-Behandlung ist eine spezielle Form der Künstlichen Befruchtung. Hier wird ein einzelnes Spermium unter dem Mikroskop direkt in die weibliche Eizelle injiziert. Die Befruchtung erfolgt also unter dem Mikroskop. Im Gegensatz zur IVF-Methode, bei der Eizellen und Spermien autonom zueinander finden, erhöht diese spezielle Technik die Wahrscheinlichkeit für ein eigenes Kind.
HPV
Nahezu alle Menschen infizieren sich mit ihnen: Humane Papillomviren, abgekürzt HPV. Die Ansteckung verläuft über den Kontakt mit infizierten Haut- und Schleimhautbereichen. So werden die Viren nicht nur durch sexuellen Verkehr weitergegeben, sondern bereits durch Küssen und Streicheln. Eine Infektion bleibt oft unbemerkt und das Immunsystem bekämpft innerhalb eines Jahres meist erfolgreich die Viren. Allerdings können bestimmte Viren-Typen auch Genitalwarzen hervorbringen. Andere Typen des HPV sind noch gefährlicher: Sie sind maßgeblich an der Entstehung von verschiedenen Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs oder Mund-Rachen-Krebs beteiligt.
Jährlich erkranken rund 8000 Menschen in Deutschland an diesen, HPV-bedingten Krebsarten. Im Gegensatz zu HIV, Syphilis oder Chlamydien kann man sich gegen HPV impfen lassen. Diese Impfung wird allen Kindern und Jugendlichen zwischen 9 und 17 Jahren empfohlen.
HPV und Kinderwunsch
Grundsätzlich steht einer Schwangerschaft bei einer HPV-Infektion nichts im Wege. Jedoch ist das Risiko einer Frühgeburt durch bestimmte Viren-Typen erhöht. Das gilt umso mehr, je länger die Infektion während der Schwangerschaft besteht. Daher ist eine frühzeitige Impfung gegen HPV besonders angeraten.
Das gilt auch gerade für Jungen: In einer Studie aus dem Jahr 2019 konnte nachgewiesen werden, dass eine HPV-Infektion negative Auswirkungen auf die männliche Fruchtbarkeit hat. So stellten die Forscher fest, dass die Schwangerschaftsraten massiv reduziert waren, wenn im Samen das HP-Virus nachgewiesen werden konnte.
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