Rauchen und Alkohol bei Kinderwunsch
Rauchen und Alkohol während der Schwangerschaft
Die gute Nachricht vorweg: Seit Mitte der 90er Jahre ist der Anteil der Frauen, die während der Schwangerschaft rauchen, fast um die Hälfte zurückgegangen. Aber: Rund 11 Prozent der Mütter von null bis sechsjährigen Kindern, die zwischen 2007 und 2016 geboren wurden, haben während der Schwangerschaft zur Zigarette gegriffen. Besonders hoch ist hier der Anteil der Frauen, die jünger als 25 Jahre alt waren, als ihr Kind geboren wurde. Diese Daten gehen aus der großen Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland hervor, die zwischen 2014 und 2017 vom Robert-Koch-Institut erhoben wurde. Auch wenn es nicht einfach ist, mit dem Rauchen aufzuhören: Dem ungeborenen Baby zuliebe sollten alle Schwangeren wirklich die Zigaretten verbannen. Am besten für immer.
Die Auswirkungen von Nikotin auf die Schwangerschaft
Tabakrauch beinhaltet eine Vielzahl chemischer Substanzen. Nikotin ist tatsächlich nur eine von über 4000 Chemikalien. 90 davon sind erwiesenermaßen krebserregend. Da Nikotin plazentagängig ist, wird das Ungeborene Baby im Bauch genauso viel Nikotin ausgesetzt, wie die rauchende Mutter. Die im Tabakrauch enthaltenen Schadstoffe gelangen daher über die Plazenta in den Blutkreislauf des Embryos. Mit fatalen Folgen: Fehlbildungen, Asthma und Allergien sind mögliche Beeinträchtigungen. Zudem haben rauchende Schwangere dreimal häufiger Fehlgeburten und Totgeburten im Vergleich zu Nichtraucherinnen. Neugeborene von Raucherinnen wiegen darüber hinaus weniger als von Frauen, die nicht rauchen.
Und: Raucht die Mutter während der gesamten Schwangerschaft, bedeutet die Geburt für das Baby gleichsam einen Nikotin-Entzug: Schreien, Koliken und Kopfschmerzen sind mögliche Begleiter in den ersten Lebenswochen.
Noch dringlicher erscheint der Verzicht auf Zigaretten während der Schwangerschaft vor dem Hintergrund des plötzlichen Kindstodes (SIDS). Eine Studie am Kinderkrankenhaus Seattle hat ergeben, dass rauchende Schwangere ein mehr als doppelt so hohes Risiko eingehen, dass ihr Kind später unerwartet stirbt.
Nikotin: Kinderwunsch und Fruchtbarkeit
„Und wenn ich nur ganz wenig rauche? Oder nur im ersten Monat meiner Schwangerschaft?“ Auch dann kann keine Entwarnung gegeben werden. Schon eine Zigarette am Tag – also ein geringer Konsum – erhöht das Risiko für SIDS. Das Ergebnis der US-Studie: Mütter, die drei Monate vor der Empfängnis geraucht hatten und erst innerhalb der ersten drei Schwangerschaftsmonate mit dem Rauchen aufhörten, hatten immer noch ein höheres Risiko, dass ihre Kinder an dem plötzlichem Kindstod starben.
Bei Frauen setzt Tabakrauch die Konzentration der weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron herab. Die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, ist je nachdem, ob stark oder nur manchmal geraucht wird, herabgesetzt. Wichtig: Auch Passivrauchen hat negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit. Es reicht also nicht, wenn die werdende Mutter aufhört, auch die Partnerin oder der Partner sollte den Griff zur Zigarette unterlassen.
Nikotin bei einer künstlichen Befruchtung
Rauchen beim Mann hat fatale Folgen für die Spermien. Die Gifte im Tabakrauch schädigen die Spermien. Wenn ein Paar sich für künstliche Befruchtung entscheidet, sollten beide Partner also mit dem Rauchen aufgehört haben. Selbst wenn das Spermiogramm unauffällig ist, sind bei Rauchern qualitative Anomalien der Spermien möglich, die dem Embryo schaden können. Das Risiko, dass eine Kinderwunschbehandlung nicht gelingt, ist bei rauchenden Männern doppelt so hoch.
Die Auswirkungen von Alkohol auf die Schwangerschaft
Noch riskanter als Rauchen während der Schwangerschaft ist die Kombination aus Nikotin und Alkohol. Laut einer amerikanischen Studie aus dem Jahr 2020 ist das Risiko für den plötzlichen Kindstod sogar um das Zwölffache erhöht, wenn die Schwangere während der Schwangerschaft raucht und Alkohol trinkt.
Wie auch Nikotin ist Alkohol plazentagängig: Jeder Tropfen, den die Mutter trinkt, gelangt ungehindert zum Embryo. Die toxische Wirkung von Alkohol kann zu zahlreichen Schäden bei der Entwicklung des Kindes führen. Vor allem auf die Entwicklung des Gehirns hat Alkoholgenuss in der Schwangerschaft schwerwiegende Folgen. In diesem Zusammenhang sei hier das fetale Alkoholsyndrom (FAS) genannt, dass das Kind lebenslang schädigen kann. Das Spektrum reicht von Sprach- und Hörstörungen, Hyperaktivität bis hin zu Minderwuchs, Herzfehlern und Nierenfehlbildungen. Zudem sind Babys mit FAS oftmals den Alkohol gewöhnt, so dass sie fatalerweise als Erwachsene selbst abhängig werden.
Alkohol: Kinderwunsch und Fruchtbarkeit
Auch wenn nicht gesichert ist, inwiefern sich unregelmäßiges Trinken auf die Schwangerschaft auswirkt, sollte dennoch beachtet werden: Ein Glas Bier pro Tag führt in jedem Fall zum fetalen Alkoholsyndrom. Insofern sollten Frauen bereits bei bestehendem Kinderwunsch auf jedes noch so kleine Gläschen verzichten.
Alkohol hat negative Auswirkungen auf die weibliche Fruchtbarkeit. Forscher vermuten, dass der Gelbkörper durch das Zellgift Alkohol geschwächt wird. Die Folge: Es wird nur unzureichend Progesteron produziert, was wichtig für die Schwangerschaft ist. Frauen mit Kinderwunsch haben eine niedrigere Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, wenn sie täglich ein alkoholisches Getränk konsumieren. Bei Männern ist die Spermienqualität niedriger und die Beweglichkeit schwächer ausgeprägt als bei Männern, die nicht trinken.
Wann sollte mit Alkohol und Nikotin aufgehört werden?
Bei bestehendem Kinderwunsch solltest Du mindestens zwei bis drei Monate vor der Empfängnis auf Alkohol und Zigaretten verzichtet haben. Solange dauert es in etwa, bis der Körper sich von den Giftstoffen erholt hat und die Fruchtbarkeit wieder auf ihrem höchsten Niveau ist. Falls Dir das Entwöhnen sehr schwer fällt – und es ist nicht leicht! – schau Dich nach Raucherentwöhnungsprogrammen um. Sport zu betreiben, auf gesunde Ernährung zu achten und sich so etwas Gutes zu tun, sind gute Impulse, um auf alkoholische Getränke und Zigaretten langfristig zu verzichten. Denk daran: Nicht nur Deine Fruchtbarkeit wird Dir für das Durchhalten danken!
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Wir bei Fertilly haben es uns zur Aufgabe gemacht, Paare (homo- und heterosexuell) und Singles auf dem Weg zur Erfüllung ihres Kinderwunsches zu begleiten. Dabei ist es uns wichtig Transparenz im Bereich der Angebote zum Thema Kinderwunsch zu schaffen, Informationen und Wissen zu den Themen Schwangerschaft und Fruchtbarkeit zu vermitteln und Dir und Euch dabei zu helfen, die am besten passende Kinderwunschklinik zu finden. Durch Kooperationen mit erstklassigen Kinderwunschzentren in Deutschland und im Ausland werden Anfragen über Fertilly bevorzugt behandelt. Somit umgehen unsere Patientinnen und Patienten die sonst meist langen Wartezeiten und kommen schneller an ihr Ziel.
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