Fünf Fakten, die Du über Hormone wissen solltest
Das Zusammenspiel der Hormone ist komplex und ändert sich schon innerhalb eines Tages. Oftmals verspüren wir die Auswirkungen lediglich, wenn sich unser Hormonhaushalt in Dysbalance befindet. Zum Beispiel beim prämenstruellen Syndrom (kurz: PMS), das durch schwankende Östrogen- und Progesteronspiegel im Blut ausgelöst wird. Ein anderes Beispiel ist die Perimenopause, wenn die Produktion eben dieser Sexualhormone zurückgefahren wird. Und in der Pubertät liegt das ungestüme Verhalten der Jugendlichen tatsächlich ganz oft „an den Hormonen“, denn hier vollzieht sich eine vollständige Umwandlung des Gehirns. Das äußert sich auch durch vorübergehende hormonelle Schwankungen: So lässt ein erhöhter Testosteronspiegel bei Jungen und Mädchen die Pickel sprießen.
Unser Gehirn ist die Kontrollstelle vieler Hormone
Die Hypophyse ist eine kleine Drüse (Hirnanhangdrüse) in unserem Gehirn, die viele unserer Hormone bildet und gemeinsam mit dem benachbarten Hypothalamus maßgeblich an den meisten Stoffwechselvorgängen unseres Körpers beteiligt ist. So werden der Kreislauf und unsere Atmung, die Ernährung, der Salz- und Wasserhaushalt und natürlich unsere Fortpflanzung hormonell gesteuert. Wichtige Hormone, die in der Hypophyse gebildet werden, sind zum Beispiel:
- FSH (Follikelstimulierendes Hormon): bewirkt unter anderem die Eizellreifung, aber auch die Bildung von Spermien
- LH (Gelbkörperhormon): ist für den Eisprung und die Bildung des Gelbkörpers zuständig
- TSH (Thyreoideastimulierendes Hormon): hat Einfluss auf die Schilddrüse und die dort produzierten Hormone
- STH / HGH (Somatropes Hormon / Human Growth Hormon): Wachstumshormon, das bei der Kindes-Entwicklung eine große Rolle spielt
- Prolaktin: Sorgt unter anderem für die Milchproduktion in der weiblichen Brust während der Stillzeit
Alle Hormone beeinflussen einen speziellen Part des Körpers und gelangen über das Blut dorthin.
Neben der Hypophyse im Gehirn gibt es noch weitere Drüsen im Körper, die ebenfalls Hormone produzieren. Hier sind die Schilddrüse, die Bauchspeicheldrüse, die Nebennieren und die Geschlechtsorgane zu nennen.
Die drei wichtigsten Sexualhormone heißen…
Das sind natürlich Östrogen, Progesteron und Testosteron.
Unter Östrogenen versteht man eine ganze Reihe von Substanzen, so zum Beispiel das Östradiol, aber auch Östron oder Östriol. Östrogen ist für den Schleimhautaufbau in der Gebärmutter zu Beginn des weiblichen Zyklus zuständig. Auch die vaginale Feuchtigkeit und die gesamte Vaginalflora wird durch Östrogen beeinflusst. Darüber hinaus wirkt Östrogen auf unsere Knochen und Gelenke und sorgt für die weibliche Brustentwicklung. Auf unsere Haut hat Östrogen ebenfalls eine Wirkung: Ein hoher Östrogenspiegel zieht eine verbesserte Hautdurchfeuchtung nach sich und fördert die Bildung von Kollagen.
Wusstest Du, dass Progesteron sinnvollerweise aus der Eihülle gebildet wird, die nach dem Eisprung übrig bleibt? Das Gelbkörperhormon stoppt ab der zweiten Zyklushälfte den durch Östrogen angekurbelten Aufbau der Schleimhaut und bereitet die Gebärmutter auf eine mögliche Einnistung vor. Da der Gelbkörper auch nach der Einnistung weiterhin Progesteron bildet, wird sichergestellt, dass die Schwangerschaft im frühen Stadium stabil verläuft. Progesteron kann aber noch weitaus mehr: Durch die Aktivierung von bestimmten Rezeptoren im Gehirn sorgt es zum Beispiel für einen entspannten Schlaf.
Testosteron ist das wichtigste männliche Sexualhormon. Es wird in den Hoden gebildet, aber auch in den Nebennieren und spielt daher auch im weiblichen Körper eine, wenn auch untergeordnete Rolle. Testosteron sorgt für die Entwicklung der männlichen Geschlechtsorgane einschließlich der Spermienproduktion und ist für Körperbehaarung und eine tiefe männliche Stimme zuständig. Außerdem ist Testosteron für die Libido wichtig, aber auch für den Muskelaufbau sowie für unsere Energie und Tatkraft.
Die drei Sexualhormone Östrogen, Progesteron und Testosteron werden jeweils in unterschiedlich großer Menge in den weiblichen Eierstöcken, den männlichen Hoden sowie in der Nebennierenrinde gebildet.
Hormone und Krankheiten
Liegen hormonelle Störungen vor, spüren wir dies oftmals sehr deutlich. Die Bandbreite reicht hier von lebensgefährlichen und daher behandlungsbedürftigen Erkrankungen bis hin zu vorübergehenden Beschwerden.
Die bekanntesten hormonellen Störungen sind sicherlich Schilddrüsenüber- und ‑unterfunktionen sowie Diabetes. Bei der „Zuckerkrankheit“ ist die Freisetzung von Insulin gestört. Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird und dabei hilft, Glukose in Energie umzuwandeln. Eine Diabetes muss behandelt werden.
Bei Problemen schwanger zu werden, kann dies an einer mangelnden Fruchtbarkeit liegen. Hier ist es hilfreich, die beiden Hormone FSH und LH mittels eines Bluttests bestimmen zu lassen.
Ein Hormonmangel kann jedoch auch unzählige Beschwerden nach sich ziehen, die auf den ersten Blick nicht naheliegend sind. So können Herz- und Kreislaufprobleme, wie ein erhöhter Blutdruck oder Herzrhythmusstörungen, aber auch Osteoporose, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, ja sogar Müdigkeit und Haarausfall hormonell bedingt sein. Hier ist nach der/die Hausärzt*in immer auch der / die Fachärzt*in für Hormone zuständig. Ein/e Endokrinolog*in kann im Blutbild unzählige Hormone bestimmen und so oftmals das individuelle, hormonelle Wechselspiel transparent machen.
Das Anti-Müller-Hormon heißt so, weil.…
Viele Frauen und Paare mit Kinderwunsch haben sicher schon einmal von ihm gehört: das Anti-Müller-Hormon. Ihm wird bei der künstlichen Befruchtung eine besondere Rolle zugedacht, denn der Spiegel des in den Follikeln der Eizellen gebildeten Hormons gibt Auskunft über den Eizellenvorrat. Der AMH-Wert kann ganz bequem von zu Hause aus mit unserem Selbsttest bestimmt werden.
Spannend ist auch die Beteiligung des Anti-Müller-Hormons an der Geschlechtsausbildung. Bei den sogenannten Müller-Gängen handelt es sich um embryonale Anlagen, die – je nach Geschlecht des Kindes anders ausgebildet werden. Beim Jungen bewirkt das Hormon, dass diese Gänge sich zurückbilden, beim Mädchen fehlt es ganz. Dadurch entwickeln sich die Müller-Gänge zu Gebärmutter, Eileiter und Vagina.
Doch woher haben die Müller-Gänge und das Anti-Müller-Hormon ihren Namen? Als Entdecker dieser frühembryonalen Anlagen gilt der bedeutende deutsche Physiologe Johannes Peter Müller. Er wurde 1801 geboren und war in Hochschulen in Bonn und Berlin tätig.
Wir können unserer Hormone beeinflussen
Und das ganz ohne Tabletten! Bereits regelmäßige Bewegung – am besten an der frischen Luft — kurbelt unsere Endorphine an und macht glücklicher. Durch Bewegung im Tageslicht wird zudem Serotonin produziert, das ebenfalls für Entspannung sorgt, antidepressiv wirkt und uns – in Balance mit dem Schlafhormon Melatonin – gut schlafen lässt. Ein Serotoninmangel steht im Verdacht, das prämenstruelle Syndrom auszulösen.
Wenn Du regelmäßig Sport betreibst, kurbelst Du zusätzlich die Bildung von Serotonin an. Du erinnerst Dich, das ist der Neurotransmitter, dessen Mangel wahrscheinlich einer der Ursachen für PMS ist.
Wichtig für unser hormonelles Gleichgewicht ist neben Bewegung auch die Ernährung. Serotonin wird aus der Aminosäure Tryptophan gebildet, die wiederum über das Essen zugeführt werden muss. Tryptophan steckt in Linsen, Bananen und vielen Fischarten. Fisch ist auch ein guter Lieferant für Omega-3-Fettsäuren, die wiederum entzündungshemmend wirken und sich nicht nur bei Menstruationsbeschwerden, sondern auch bei Endometriose bewährt haben. Die Fettsäuren hemmen sogenannte Prostangladine, Hormone, die an Entzündungsprozessen beteiligt sind.
Wer auf das Wachstumshormon HGH natürlich einwirken und vorzeitige Alterung verhindern möchte, sollte darauf achten, am Abend zeitig zu essen. Ist die Verdauung abgeschlossen, wird die Produktion von HGH ideal angeregt.
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